Stiftung Alte Synagoge


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Kurzbeschreibung Die Stiftung wurde im Jahr 2008 gegründet. Die gewobau Rüsselsheim, das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Rüsselsheim, ist Stifterin. Die Stiftung Alte Synagoge widmet sich unter dem Motto "Begegnen, Erinnern und Forschen für die Zukunft" dem Gedenken und der verantwortungsbewussten Erinnerung an die frühere jüdische Gemeinde in Rüsselsheim sowie der Aufarbeitung der Verfolgung.
Träger /
Initiative
Stiftung Alte Synagoge Rüsselsheim

Vorsitzender des Stiftungsrates: Michael Hampel
Vorstand: Willi Braun (Vorsitzender), Gerrit Bohländer, Florian Haupt, Marion Loose, Elke Möller
(Die Stiftung ist vom Finanzamt Darmstadt als gemeinnützig anerkannt, St.-Nr. 07 250 47363)

InformationStiftung Alte Synagoge in Rüsselsheim am Main
Über Jahrhunderte war die kleine jüdische Landgemeinde ein wichtiger Bestandteil Rüsselsheims. Daher wurde 1845 im Ortskern der Stadt eine neue Synagoge errichtet. Sie diente als religiöses und gemeinschaftliches Zentrum. Die neue Synagoge beherbergte neben einem Gebetsraum eine jüdische Schule sowie ein rituelles Tauchbad, eine Mikwe.

Verloren, doch nicht zerstört
Doch die Pogrome und der Terror des Naziregimes rissen diesen Teil gewaltsam aus unserer Mitte: Auch in Rüsselsheim drang der braune Mob in Form von Abteilungen der SA in das kleine Synagogengebäude ein, zerstörte das Inventar und verbrannte die Kultgegenstände am Mainufer. Die Gemeindemitglieder flohen in alle Welt oder wurden ermordet. Das Gebäude selbst überstand den Angriff, wurde weit unter Wert aufgekauft und zu einem Wohn- und Bürohaus umgebaut. Dadurch ging jeder äußerliche Bezug zum jüdischen Gotteshaus verloren.
Im Herbst 2008 nahm sich die Stadt Rüsselsheim des ehemaligen Synagogenbaus an. Gemeinsam mit der städtischen Wohnbaugesellschaft gewobau wurde die Stiftung Alte Synagoge ins Leben gerufen. Damit wurde ein Ort geschaffen, an dem in angemessener Weise mit der Erinnerung an die jüdische Gemeinde Rüsselsheim und mit dem Erbe des Nationalsozialismus umgegangen werden kann.

Begegnen – Erinnern – Forschen
Seither sind wir als Stiftung erfolgreich bestrebt, das Gebäude im Sinne der Gedenkarbeit wieder für alle Bürgerinnen und Bürger Rüsselsheims in seiner ursprünglichen Bestimmung sichtbar zu machen. Über diesen Rückbau hinaus fördern wir durch Diskussionen, Workshops, Lesungen, Dokumentationen, künstlerische Darbietungen und Exkursionen den Dialog unter den in Rüsselsheim lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener religiöser Bekenntnisse.


Die Fassade mit den Reliefs der ehemaligen Rundbogenfenster und der Vorhof der Alten Synagoge wurden im Jahr 2017 fertiggestellt.

Durch unser Leitmotiv „Begegnen – Erinnern – Forschen“ ist es unser ausdrückliches Ziel, allen Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zur aktiven Mitgestaltung bei der Umsetzung dieser gesellschaftlichen Aufgabe zu geben. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Synagoge in Rüsselsheim bieten für die Umsetzung der Ziele einen Ort des unmittelbaren Gedenkens und Begegnens. Eine Gedenktafel im Hof weist auf die Geschichte des Gebäudes hin.
Die Stiftung Alte Synagoge bewahrt die Erinnerung an die Geschichte und Geschicke der Rüsselsheimer Jüdinnen und Juden und leistet Unterstützung für den Fall, dass in Rüsselsheim wieder eine jüdische Gemeinde entstehen sollte.

StandortStandort:
Alte Synagoge Rüsselsheim
Mainzer Straße 19
65428 Rüsselsheim

Postanschrift/ Sitz der Stiftung:
Stiftung Alte Synagoge Rüsselsheim,
c/o Marktstr. 40, Bahnhofsplatz
65428 Rüsselsheim

Kontakt:
Vorstand: Willi Braun (Vorsitzender), Gerrit Bohländer, Florian Haupt, Marion Loose, Elke Möller
Email: info@alte-synagoge-ruesselsheim.de
InternetWeb: www.alte-synagoge-ruesselsheim.de
Facebook: https://www.facebook.com/AlteSynagoge/
Publikationen und Angebote
Publikationen:
Erlebniskoffer „Jüdisches Leben heute“: Pädagogische Handreichung zur Ausleihe für Schulen mit Schwerpunkt für die Klassenstufen fünf bis sieben.
Einladung zu einem Rundgang – Jüdisches Leben in Rüsselsheim. Rüsselsheim 2011. Eine Broschüre über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Rüsselsheim.
„Jüdisches Leben in Rüsselsheim" – Ausstellung in sieben Bahnen. Stiftung Alte Synagoge, Rüsselsheim 2009. Eine Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Rüsselsheim.
„Stolpersteine in Rüsselsheim - Erinnerung braucht Zukunft" – Ausstellung in drei Bahnen. Stiftung Alte Synagoge, Rüsselsheim 2008. Eine Ausstellung über die erste Verlegung von „Stolpersteinen" in Rüsselsheim.

Informationen
Die Stiftung Alte Synagoge bietet neben Informationsmaterialien zur Stiftung selbst auch themenbezogene Literatur, Filme und Ausstellungen leihweise an, die im Rahmen von Informations- und Bildungsveranstaltungen, besonders in Schulen, verwendet werden können.
Dieses Angebot ist kostenlos.
Über die Stiftung Alte Synagoge können in Kooperation mit dem Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim auch Führungen und Workshops zum Thema Juden in Rüsselsheim gebucht werden.
Für Schulklassen aus Rüsselsheim und Umgebung bietet die Stiftung Alte Synagoge die Finanzierung für Exkursionen zu themenbezogenen Museen und Gedenkstätten.