Initiative 9. November e. V.

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Initiative
Initiative 9. November e.V.
KurzbeschreibungDie Initiative 9. November e. V. engagiert sich seit seit über 30 Jahren am Ort der ehemaligen Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft und des heutigen Hochbunkers.
Als am 29. August 1907 die Synagoge an der Friedberger Anlage feierlich eingeweiht wurde, ahnte niemand, welchem schrecklichen Schicksal Gemeinde und Synagoge schon nach 30 Jahren ausgeliefert sein würden. Sie war einer der prächtigsten und größten jüdischen Sakralbauten in Deutschland. Im Novemberpogrom 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt und ihre Fundamente 1942 mit einem Hochbunker überbaut.

Die Initiative 9. November hat sich 1988 in Reaktion auf den Konflikt um die neu entdeckten Reste der Judengasse am Börneplatz als Bürgerinitiative gegründet.
Ab November 1988 wurden vor dem Bunker über acht Monate hinweg jeden Samstag Namen und Deportationsdaten Frankfurter jüdischer Bürger verlesen. Seither hat die Initiative die einzigartige Bedeutung dieses Ortes herausgearbeitet. Nach langem Kampf schloss sie 2003 einen Nutzungsvertrag über das Erdgeschoss ab. Ende 2016 erwarb die Stadt den Bunker von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Inzwischen nutzt die Initiative auch das 1. OG und bemüht sich um die Instandsetzung und Nutzung weiterer Stockwerke.
Sie zeigt im Bunker von Ende April bis Ende November jeweils sonntags von 11-14 Uhr die vier Ausstellungen:
"Ostend - Blick in ein jüdisches Viertel" (eine Ausstellung des Jüdischen Museums) sowie - von Initiativenmitgliedern konzipiert - "Von Föhrenwald nach Frankfurt in die Waldschmidtstraße" über ehemalige Displaced Persons und "Jüdische Musikerinnen und Musiker in Frankfurt 1933-1945". 2019 sind auch Rafael Herlichs Fotografien "Jüdisches Leben in Deutschland heute" zu sehen.
Führungen finden an Sonntagen oder für Schulklassen und Gruppen unter der Woche statt.

Darüber hinaus veranstaltet sie Symposien, Podien mit ZeitzeugInnen und lädt zu Vorträgen, Lesungen und Filmen.
StandortHochbunker, Friedberger Anlage 5-6, 60314 Frankfurt am Main
Interneteigene Website: www.initiative-neunter-november.de
Publikationen
(Auswahl)
• The East End - Looking into a Jewish Quarter, engl. Katalog zur
Ausstellung. Mirjam Wenzel, Jüdisches Museum Frankfurt 2019, 10 Euro
• Kurt Grünberg, Wolfgang Leuschner, Initiative 9. November: Populismus,
Paranoia, Pogrom. Affekterbschaften des Nationalsozialismus, Brandes und
Apsel Verlag, Frankfurt am Main 2017, 184 Seiten, 19,90 Euro, ISBN
9-783-95558-200-5
• Katharina Pennoyer, Initiative 9. November: Nachrichten aus dem
gelobten Land. Die Briefe der Anuta Sakheim, Weissbooks Verlag,
Frankfurt am Main 2017, 96 Seiten. Mit vielen s/w Fotos und farbigem
Vorsatzpapier, 14,00 Euro, ISBN 978-3-86337-122-7
• Initiative 9. November: Erinnerung braucht Zukunft. Brandes und Apsel
Verlag, Frankfurt am Main 2010, 268 Seiten, 19,90 Euro. ISBN
978-3-86099-627-0
• Joachim C. Martini: Musik als Form geistigen Widerstandes - Jüdische
Musikerinnen und Musiker 1933-1945. Das Beispiel Frankfurt am Main, Band
1 und Band 2. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2010. ISBN
3-86099-620-7, ISBN 3-86099-621-5
• Petra Bonavita: Mit falschem Pass und Zyankali - Retter und Gerettete
aus Frankfurt am Main in der NS-Zeit. Schmetterling Verlag, Stuttgart
2009. ISBN 3-89657-135-4
• Carmen Renate Köper: Zwischen Emigration und KZ - Fünf Leben. Hermann
Langbein; Viktor Matejka; Bernhard Littwack; Karl Paryla; Trude
Simonsohn. Edition Steinbauer, Wien 2008. ISBN 3902494298
• Carmen Renate Köper: Das kurze Leben der Sonja Okun. Geliebt -
verlassen - vernichtet. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2007. ISBN
9783860997291
• Petra Bonavita: Bombenapplaus - Das Leben der Nanny Becker. Ulrike
Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2005. ISBN 3-89741-173-3
• Petra Bonavita: Assimilation, Verfolgung, Exil - am Beispiel der
jüdischen Schüler eines Frankfurter Gymnasiums (heute: Heinrich von
Gagern-Gymnasium). Schmetterling Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-89657-462-0
• Lutz van Dijk: Zu keinem ein Wort! Überleben im Versteck - Die
Geschichte der Cilly Levitus Peiser. Elefanten Press/C. Bertelsmann,
München 2002. ISBN 3-570-14627-8
• Ostend - Blick in ein jüdisches Viertel. Katalog Jüdisches Museum.
Frankfurt am Main 2000. ISBN 3-7973-0742-X
• Edgar Sarton-Saretzki: Auf Sie haben wir gewartet. CoCon Verlag, Hanau
1997. ISBN 3-928100-55-6
• Rachel Heuberger/Helga Krohn: Hinaus aus dem Ghetto... Juden in
Frankfurt am Main 1800 - 1950. S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1988.
ISBN 3-10-031407-7
KontaktInitiative 9. November e. V.
Hochbunker
Friedberger Anlage 5-6
60314 Frankfurt am Main
Email: initiative-9-november[ at ]gmx.de
Tel.: 0176 4711 7154