Träger/ Initiative | Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden |
Standort | Gedenkstätte „Unter den Eichen“, Carl-von-Ibell-Weg, Wiesbaden |
Information: | Die Gedenkstätte „Unter den Eichen“ Wiesbaden Die Gedenkstätte befindet sich in unmittelbarer Nähe des früheren KZ-Außenlagers „Unter den Eichen“. Dieses gehörte organisatorisch zum SS-Sonderlager/KZ Hinzert im Hunsrück in der Nähe von Hermeskeil. Die Gedenkstätte umfasst einen ehemaligen Befehlsbunker, den die Häftlinge für die SS hatten bauen müssen. Das KZ-Außenlager war errichtet worden, nachdem sich seit 1942 die alliierten Luftangriffe auf das deutsche Reichsgebiet drastisch verstärkt hatten. Die SS sah sich folglich gezwungen, für ihre Dienststellen besser geschützte Ausweichquartiere am Stadtrand zu errichten. Jürgen Stroop, Höherer SS- und Polizeiführer Rhein/Westmark mit Sitz in Wiesbaden, forderte hierfür Häftlinge aus dem SS-Sonderlager Hinzert an. Die ersten trafen im Frühjahr 1944 ein. Das KZ-Außenlager „Unter den Eichen“ bestand aus fünf einfachen Holzbaracken und war von einem Stacheldrahtzaun umgeben. Maximal 100 Häftlinge waren dort interniert. Die meisten von ihnen waren Luxemburger, aber auch Niederländer, Franzosen sowie ein Belgier und ein Deutscher waren darunter. Das Lager unterstand der SS und wurde von Polizeikräften bewacht. Im Befehlsbunker fanden SS-Leute und Polizeiwachmannschaften Schutz vor Luftangriffen. Den Häftlingen blieb dieser hingegen grundsätzlich versperrt. Sie mussten in solchen Fällen in Splittergräben Schutz suchen. Bei einem Bombenangriff kamen am 18. Dezember 1944 infolgedessen sechs Luxemburger Häftlinge ums Leben. Das KZ bestand bis zum 23. März 1945. An diesem Tag wurden die Häftlinge auf einen sogenannten Evakuierungsmarsch in Richtung Frankfurt kommandiert und sollten dort erschossen werden. Der Befehl wurde jedoch nicht ausgeführt und ermöglichte den Häftlingen in der Nähe von Friedberg die Flucht. Einige Häftlinge hatten sich bereits in Wiesbaden absetzen können und bei hilfsbereiten Deutschen Unterschlupf gefunden, bis auch sie am 28. März von den Amerikanern befreit wurden. Weitere Gedenkstätten der Landeshauptstadt: Neben der Gedenkstätte „Unter den Eichen“ unterhält die Landeshauptstadt Wiesbaden weitere Gedenkstätten und Erinnerungsorte, die den Opfern des NS-Regimes gewidmet sind. Weitere Informationen dazu finden sich auf der städtischen Homepage (s. Internet) |
Internet | Auf der Städtischen Homepage finden sich Informationen zu den Gedenkstätten und Erinnerungsorten der Landeshauptstadt: Website der Gedenkorte in Wiesbaden |
Kontakt: | Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden Kulturamt/Stadtarchiv Wiesbaden Im Rad 42 65197 Wiesbaden |
Öffnungszeiten der Gedenkstätte: | Die KZ-Gedenkstätte ist von Mai bis einschließlich Oktober immer samstags von 14 bis 16 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Darüber hinaus kann die Dauerausstellung werktags nach vorheriger Anmeldung unter stadtarchiv@wiesbaden.de oder telefonisch unter 0611 / 31-3080 besucht werden. Führungen sind nach Vereinbarung möglich. |
Publikationen (Auswahl) | • Maul , Bärbel / Ulrich, Axel: Das KZ-Außenkommando „Unter den Eichen“. Hrsg.: Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden – Stadtarchiv. 5. aktual. u. erw. Aufl. Wiesbaden 1999. |